Taichi ist das dualistische Spiel der beiden Prinzipien Yin & Yang. Dieses Wechselspiel harmoniert die gegensätzlichen Energien von innen nach außen, indem sie sich gegenseitig beeinflussen und damit aufeinander wirken.

Das Hauptprinzip Taichis ist die Weisheit, die die innere Weichheit nach außen zum Ausdruck bringt. Damit kann man Taichi auch mit dem Weg des Wassers vergleichen. Taichi vereinigt diese Philosophie in Bewegungsübungen und einer Kampfkunst, die von dem Übenden eine entspannte, lockere, fließende und natürliche innere und äußere Haltung erfordert. Die Bewegungen sollen möglichst mit einem Minimum an Kraft ausgeführt werden.

Taichi wird dabei geduldsam und langsam geübt, um sich zum einen die Techniken möglichst korrekt einzuprägen und zum anderen um eine innere Ruhe und Gelassenheit zu schaffen. Mit der Zeit können die zunächst langsam einstudierten Bewegungen blitzschnell, explosiv und kraftvoll ausgeführt werden, während gleichzeitig eine innere Ruhe bewahrt wird.

Taichi kann als Kampfstil auf verschiedene Weisen genutzt werden, um einem Gegner von seinen Vorteilen zu berauben und ihn z.B. durch kontinuierliches Ausweichen aus der Balance zu bringen. Außerdem kann der Gegner aus der Bahn geworfen werden, indem man versucht in ständigen Kontakt mit ihm zu bleiben. Anstatt auf bestimmte Angriffe mit Kontertechniken zu reagieren, erfolgt kein Widerstand, sondern der eigene Körper reagiert spontan und natürlich und nutzt die Kraft des Gegners aus, um diese gegen ihn zu wenden.

Als geschmeidiger und eleganter Kampftanz, kann Taichi effektiv zum Kampf und zur Selbstverteidigung genutzt werden. Ferner stellt Taichi eine tief von Traditionen geprägte Therapie zur Linderung von Beschwerden und zur Heilung von bestimmten Krankheiten dar.